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Die Drückjagd für Schalen- und Schwarzwild

Die Drückjagd ist in Sachen Erlebnis kaum mit etwas anderem zu vergleichen. Dabei gehen die sogenannten Treiber, mit oder ohne Begleitung von Hunden, durch das zu bejagende Gebiet, um die Wildtiere zu den Einständen zu „drücken“. Mithilfe von lauten Rufen, Bellen der Hunde oder anderen lauten Geräuschen wird das Wild in Bewegung gebracht. Dabei stellen sich die Jäger an den Wechseln des Gebietes auf. Diese haben ausreichend Zeit, das Wild anzusprechen und zu erlegen. Das Ziel der Treiber ist es, das Wild langsam an den Ständen der Jäger vorbeizutreiben, damit das Wild gut angesprochen werden kann. Bei hochflüchtigen Tieren sind die Schüsse schwieriger und dadurch auch unsauberer. Bei Drückjagden wird vorwiegend Schwarzwild, Schalenwild, aber auch Fuchs und Hase bejagt.

Schwarzwild Drückjagd

Das 16000 ha Revier „Nazime Gredani“ sowie das 5700 ha Revier „ Sjeverni Dili“ befinden sich ca. 120 km und 160 km südlich von Zagreb und liegen beide in den Schwarzwildreichsten Gebieten in Kroatien.

Die Treiber bei der Drückjagd

Ohne die Treiber würde es keine Drückjagd geben. Sie erfüllen den wichtigsten, jedoch auch anstrengendsten Part. Ausgerüstet mit einem Holzstab und sonstigen Lärminstrumenten beginnen Sie von einem Rand des Jagdgebietes aus, das Wild in Richtung der aufgestellten Jäger zu drücken. Dabei stellen sich die Treiber in einer sogenannten Treiberkette nebeneinander auf und bewegen sich zusammen in Richtung der Schützen.

Die Treiber bringen das Wild mithilfe Ihrer mitgebrachten Utensilien und lauten Rufen in Bewegung. Sie klopfen mit den Stöcken auf Bäume und Sträucher und rufen dem Wild zu. Die mitgebrachten Hunde bellen und andere Lärminstrumente werden verwendet.

Drückjagd Treiber Schwarzwild Rehwild RotwildDer Job des Treibers ist nicht nur anstrengend sondern auch gefährlich. Da sich die Treiber durch Dickichte und über Stock und Stein bewegen müssen, ist die richtige Ausrüstung sehr wichtig. Dabei ist gutes Schuhwerk und wasserdichte Kleidung Grundvoraussetzung für jeden Treiber. Jedoch darf auf keinen Fall auf hervorstechende Warnkleidung vergessen werden. Ohne die Verwendung von Warnwesten ist der Job lebensgefährlich.

Als Belohnung für den harten Job wird am Ende des Tages, bei der feierlichen Streckenlegung, das sogenannte Schüsseltreiben veranstaltet. Hier wird bei den Jägern das sogenannte Treibergeld gesammelt. Durch Spenden der Schützen wird das Essen und Trinken für die hart arbeitenden Treiber gestellt.

Die Stände der Schützen

Die Stände der Schützen werden anhand verschiedener Faktoren bestimmt:

  • Wechsel des Wildes
  • freies Schussfeld
  • Deckung
  • Abstand zum Treiben

Die Jäger positionieren sich an den bekannten Wechseln des Wildes, um das gedrückte Wild anzusprechen. Wichtig ist, dass der Stand des schützen einerseits ein freies Schussfeld bietet und andererseits Deckung. Sollten Tiere hochflüchtig sein und vom gewohnten Weg abkommen, können Jäger in Deckung gehen und das Risiko von Verletzungen minimieren. Dadurch sollten die Stände nicht zu Nahe am Treiben sein. In das Treiben darf nur nach Schussfreigabe des Jagdleiters geschossen werden. Bei den Ständen sind oftmals Schussrichtungsbegrenzer angebracht, um die erlaubten Schussrichtungen vorzugeben. Dadurch soll vor allem die Verletzungsgefahr durch Kugelfang minimiert werden.

Das Wild der Drückjagden

Drückjagd Schwarzwild Keiler Bachen FrischlingIn der Regel werden Drückjagden auf Schalenwild und Schwarzwild organisiert. Dabei ist beim Jagen in Österreich und Deutschland die Jagd auf das Schalenwild sehr beliebt. Beim Jagen in Ungarn und Kroatien sind vor allem die Schwarzwildjagden sehr beliebt. Dabei sind die Drückjagdqualitäten Ungarns und Kroatiens weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Natürlich müssen beim Abschuss des Wilds einige Regeln beachtet werden. Es dürfen keine Muttertiere vor dem Nachwuchs erlegt werden. Das heisst, dass Kälber und Bachen in Begleitung des Nachwuchs nicht das primäre Abschussziel sein dürfen. Des Weiteren ist ein Abschuss der ersten Tiere verboten. Da das Wild grundsätzlich immer den erfahrensten Tieren folgt, dürfen diese nicht erlegt werden.

Jagdregionen für die Drückjagd

Ungarn

Die Ungarn gelten als Weltmeister der Drückjagden. Aus diesem Grund sind jedes Jahr große Jägergruppen zum Jagen in Ungarn. Da die Drückjagd dort schon seit vielen Jahrzehnten Tradition ist und eine sehr große Dichte an Schwarzwild besteht, ist Ungarn das Land für Ihre nächste Drückjagd!

Polen

In Polen gibt es bei Drückjagdveranstaltungen verschiedene Formen. Einerseits gibt es die klassische intensive Drückjagd mit ca. 8 Treiben und Hunde an einem Jagdtag. Hierbei gilt als Voraussetzung eine Teilnahme von mindestens zehn bis zwölf Schützen. Auf der anderen Seite gibt es die Riegeljagd, für vier bis sechs Büchsen mit zwei bis drei Treiben am Tag ohne Hunde, aber mit ein bis zwei Treibergruppen. Bei der großen klassischen Drückjagd kommt das Wild meist flüchtig und die Schützen sollten geübt sein. Bei der Riegeljagd wird weiträumiger abgestellt oder angesessen und das Wild wechselt vertraut an.

Deutschland

Jedes Jahr werden in Deutschland weit über 40 Drückjagden veranstaltet und bietet für jeden Jäger das richtige. Egal ob die Jagd auf eine bestimmte Wildart oder mehrere verschiedene Schalenwildarten alles lässt sich hier organisieren. Ob man sich nun alleine einer Gruppe anschließt oder mit seiner eigenen Gruppe auf die Jagd geht hier gibt es für jeden das passende Revier.

Jagdzeiten

Die beste Jagdzeit für die Drückjagd ist in etwa vom 01.Oktober – 31. Dezember. Die Brunftzeit geht bis 25. Oktober und es werden bis zu 4 Jagdtage empfohlen.