Die Gänsejagd ist nichts für Anfänger
Gänse sind sehr aufmerksam und schlau. Deshalb wurden sie auch früher im als Wachtiere eingesetzt. Wer bei der Gänsejagd erfolgreich sein will, muss sich gut darauf vorbereiten. Nehmen Sie sich Zeit, um das Verhalten der Gänse zu beobachten. Finden Sie zuerst heraus, welche Flächen die Gänse als Fraßplätze bevorzugen. Wenn sie nicht gestört werden, kommen sie […]
Gänse sind sehr aufmerksam und schlau. Deshalb wurden sie auch früher im als Wachtiere eingesetzt. Wer bei der Gänsejagd erfolgreich sein will, muss sich gut darauf vorbereiten. Nehmen Sie sich Zeit, um das Verhalten der Gänse zu beobachten. Finden Sie zuerst heraus, welche Flächen die Gänse als Fraßplätze bevorzugen. Wenn sie nicht gestört werden, kommen sie am nächsten Tag wieder. Beobachten Sie auch die Hauptflugrichtung der Wildgänse. Behalten Sie das Wetter im Auge. Ist dies konstant, werden die Gänse ihr Verhalten auch nicht ändern. Zu jagen gibt es Graugänse, Blässgänse, Saat- oder Rietgänse. Eingebürgert sind auch schon die Nilgänse und Kanadagänse.
Beim Lockbild ist einiges zu beachten
Kennen Sie die Futterplätze, können Sie ihr Lockbild aufstellen. Aber, halten Sie Abstand zu Hecken, Bäumen und Wegen. Wildgänse haben ein großes Bedürfnis an Sicherheit. Deshalb fallen sie zum Äsen oft in die Mitte eines Feldes ein. Achten Sie auf genügend Abstand zwischen den Decoys. Die Aufstellung muss so natürlich wie möglich aussehen. Halten Sie auf der windabgewandten Seite eine Landezone frei. Diese wirkt sehr einladend auf das Flugwild.
Achten Sie auch auf die Anzahl der Lockvögel, die Sie aufstellen. Sind es zu wenige, schöpfen die Gänse verdacht. Vier bis fünf Stück, sind eindeutig zu wenig. Je mehr umso besser. Im August könnten 10 bis 15 Stück bei der Jagd auf Graugänsen ausreichen. Aber im Winter, müssen Sie schon mit 30 bis 50 Lockvögel rechnen. Hier gilt: je mehr, umso besser, wenn Sie erfolgreich Bläss- oder Saatgänse jagen möchten.
Tarnen und Erstarren sind Pflicht bei der Gänsejagd
Neben der üblichen Tarnkleidung ist es auch ratsam, sich die Hände und Gesicht zu tarnen. Gänse sind sehr wachsam. Sie drehen sofort ab, wenn ihnen etwas verdächtig vorkommt. Wenn Sie aus der Gänseliege jagen, müssen Sie diese auch mit Hilfe von Materialien aus der Umgebung tarnen. Sparen Sie nicht damit!
Gänsejäger müssen förmlich erstarren. Jäger die oft aufstehen und sich bewegen, zeigen den Wildgänsen bereits aus weiter Entfernung, dass Gefahr droht. Besonders wenn die Gänse das Lockbild entdeckt haben, darf sich niemand mehr rühren. Sie kommen dann auf weniger als 100 Meter heran. Dann kreisen sie ein- bis dreimal, bevor sie zum Lockbild einschwenken. Hier reicht eine Kopfdrehung aus, um die Gänse zu warnen. Ihre Gänseliege verlassen Sie am besten, nur zum Einsammeln erlegter Gänse. Das Gebot der Regungslosigkeit, gilt auch für Ihren Jagdgebrauchshund.
Gänse fallen mit dem Wind ein
Die Windrichtung ist wichtig bei der Gänsejagd. Alle Vögel, so auch die Gänse, fallen mit dem Wind ein. Das heißt, Sie als Jäger müssen Nackenwind oder halben Nackenwind haben. Auf diese Weise, fallen die Gänse von vorne oder von der Seite ein. Wenn sich die Windrichtung ändert, müssen Sie auch Ihre Position oder das Lockbild entsprechend verändern, um wieder ein optimales Schussfeld zu erhalten.
Der richtige Zeitpunkt und die Schussentfernung
Bei der Gänsejagd spielt der Zeitpunkt, wann Sie Ihre Gänseliege zum Schuss aufklappen, eine große Rolle. Zu früh, sind die Gänse noch außer Schussweite und drehen ab. Zu spät, streichen die Gänse zu dicht vorbei. Die notwendige Drehung nach hinten, können Sie aus der Gänseliege sehr schwer ausführen.
Schießen Sie nicht weiter als aus 30 Metern. Darüber hinaus haben die Schrote zuwenig Energie und würden das Tier nur verletzen. Üben Sie mit Hilfe lebensgroßer Gänseausschnitte die Entfernung richtig einzuschätzen. Denn Nil- oder Kanadagänse sehen auch aus 50 Metern Entfernung noch sehr groß aus. Wählen Sie die Schrote auch nicht zu grob. 3 bis 3,2 Millimeter sind für die Gänsejagd ideal.
Jagdregionen Gänsejagd
Der Gänsestrich in Deutschland
In Deutschland ist die Gänsejagd vor allem in Norden daheim. Tausende nordische Wildgänse rasten an der Elbe, der Havel, der Spree und der Oder. Das ist der sogenannte Gänsestrich. Das Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern gilt als freundlich eingestellt, gegenüber der Gänsejagd. Auf der Insel Rügen ist eine Gänsejagd besonders schön. Auch die Gebiete Niedersachsen und Niederrhein sind zur Gänsejagd sehr beliebt.
Die Graugans, die Blässgans, die Saatgans, die Kanadagans und die Ringelgans dürfen vom 1. November bis 15. Jänner bejagt werden. Zusätzlich darf die Graugans auch vom 1. bis 31. August zur Strecke gebracht werden.
Die Wildgansjagd in Ungarn
Es giebt vereinzeln Gebiete in Ungarn, wo Sie Graugänse, Blässgänse, Saatgänse und Kanadagänse jagen können. Bei den fließenden Gewässern eignen sich Flüsse wie die Theiß, die Drau und die Donau. Auch die Umgebung von größeren Stauseen und Fischteichen wie zum Beispiel in Biharugra, Fehértó, Tata sowie Tisza-tó bieten eine hervorragende Möglichkeit zur Gänsejagd.
Die Abschusszahl für Wildgänse in Ungarn ist beschränkt. Pro Jagdtag und pro Jäger ist der Abschuss von 6 Wildgänsen erlaubt. Unter diesen 6 Stück dürfen maximal 2 Graugänse sein.
Die Saatgans, die Blässgans, die Kanadagans und die Nilgans dürfen in Ungarn vom 1. Oktober bis 31. Januar bejagt werden. Die Graugans darf man vom 1. Oktober bis 31. Dezember jagen.
Gänse jagen in Schottland
In Schottland gibt es drei Arten von Wildgänsen, die geschossen werden dürfen. Das sind Graugans, Kurzschnabelgans und Kanadagans. Aberdeenshire ist das beste Gebiet in Schottland, um Gänse zu jagen. Kleiner Tipp: Die Mitnahme ihres Hundes nach Schottland ist wegen der 6-monatigen Quarantäne nicht empfehlenswert.
Gänse werden in Schottland von 1. September bis 31. Jänner gejagt. Das ist die Zeit, wo die Wildgänse auf ihrem Flug von Island kommend, in Schottland Rast machen.
Wildgänse in Rumänien
Das ideale Gebiet zur Gänsejagd befindet sich in Rumänien eindeutig im Süden entlang der Donau.
Von 15. Oktober bis 15. Februar können Sie in Rumänien Gänse erlegen.